Trackvorbereitung für DJ-Einsteiger - AMAZONA.de (2024)

Vorbereitet mixt es sich einfach besser!

16. Mai 2024

Track-Vorbereitung für DJ-Einsteiger

Ob DJ-Anfänger oder Fortgeschrittener – mit der richtigen Vorbereitung macht das Auflegen einfach mehr Spaß. In unserer Grundlagenserie haben wir euch im letzten Teil neben dem gängigen DJ-Equipment und den verschiedenen Modellen auch gezeigt, wie man eine Musikbibliothek aufbaut und organisiert. Daran möchten wir mit unserem heutigen Artikel anknüpfen, der euch helfen soll, eure Tracks für den ersten Gig richtig vorzubereiten.

Inhaltsverzeichnis

  • Die passende Software zur Vorbereitung
  • Hot Cues – des DJs treuer Gehilfe
  • Loops können auch vorbereitet werden
  • Harmonic Mixing – ob für DJ-Anfänger oder Fortgeschrittenen
  • Intuition darf vom DJ-Anfänger nicht unterschätzt werden

Man kann viel üben, aber irgendwann ist es Zeit für den ersten Auftritt, egal vor wie vielen Leuten oder in welchem Rahmen. Keiner von uns wird auf die Hauptbühne von Tomorrowland gebucht, nachdem er zwei Jahre lang nur im Wohnzimmer gespielt hat. Nein, wenn man nicht über Nacht einen Hit landet, braucht man Zeit, um vor einem immer größer werdenden Publikum zu spielen, und das ist keine Schande. Unsere ersten Auftritte waren, wie bei vielen anderen auch, entweder Geburtstage oder andere kleine, selbst organisierte Veranstaltungen. Je mehr man selbst an der Planung und Durchführung beteiligt ist, desto wichtiger wird die Vorbereitung. Also machen wir da weiter, wo wir beim letzten Mal aufgehört haben. Als DJ-Anfänger habt ihr jetzt eine solide Musikbibliothek, mit der ihr einige Stunden des Abends füllen könnt. Gut sortiert, je nach Stimmung oder Zeitpunkt des Abends, und ihr habt sogar eine Liste mit Hits, zu denen einfach alle tanzen müssen. Sehr gut! Jetzt geht es darum, diese Sammlung für das Auflegen vorzubereiten. Mit ein paar einfachen Schritten habt ihr es geschafft.

Die passende Software zur Vorbereitung

Ist die Musikbibliothek aufgebaut, gibt es Software, die die Songs analysieren kann. Wer mit einem DJ-Mediaplayer auflegt, kann dies mit rekordbox für Pioneer DJ-Modelle oder Engine DJ für Denon DJ-Produkte tun. Wenn ihr mit einem Controller auflegt, könnt ihr die DJ-Software eurer Wahl verwenden, die eure Songs entsprechend analysieren kann. Je größer eure Musikbibliothek ist, desto länger dauert diese Analyse. Dabei wird der Song einmal auf seine Geschwindigkeit in BPM und auf die Tonart überprüft. Außerdem wird eine Waveform erstellt, die einen guten Überblick über die Struktur des Songs gibt.

Der Vorteil der analysierten Musikbibliothek ist zum einen, dass die Ladezeiten auf den Mediaplayern deutlich kürzer sind und man sich Playlisten einmal nach BPM oder Tonart anzeigen lassen kann.

Hot Cues – des DJs treuer Gehilfe

Natürlich kann man es dabei belassen, aber gut vorbereitet ist man einfach besser unterwegs. Wer also noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann das jetzt tun, indem er die Songs in der Software mit Loops und Hot Cues bearbeitet.

Hot Cues und Loops in der Software – immer wieder nützlich

Zur Einordnung: Hot Cues waren zu Schallplattenzeiten Tapeschnipsel, die so auf die Schallplatte geklebt wurden, dass die Nadel direkt an der gewünschten Stelle in die Rille fuhr. Heute geht das natürlich viel einfacher und es hat sich durchgesetzt, dass bis zu acht Hot Cues gesetzt werden können. Wozu dienen diese? Zum einen kann man damit immer an eine gewünschte Stelle im Song springen, was im Bühnenalltag sehr wertvoll sein kann. Zum anderen gibt es eine zusätzliche visuelle Information über den Track, z.B. kann man bestimmte Stellen im Break eines Songs mit einem Hot Cue versehen, z.B. wenn die Bridge beginnt oder der Gesang wieder einsetzt.

Je nach Mixstil ist es beeindruckend, was man mit Hot Cues alles machen kann, erfordert aber in der Regel die bereits erwähnte Vorbereitung. Ja, man kann auch im Club Hot Cues setzen, aber man hat in der DJ Booth schon genug zu tun.

Das Schöne ist, wenn ihr eure Musikbibliothek erst einmal im Griff habt, könnt ihr mit wenig Zeitaufwand Neuzugänge in eure Playlisten einordnen, analysieren und mit Hot Cues sortieren. So wächst eure Bibliothek organisch und übersichtlich weiter.

Loops können auch vorbereitet werden

Auch Loops können auf diese Weise vorbereitet werden. Hier können z.B. Start- und End-Loops gespeichert werden, die automatisch beim Laden des Tracks oder an einer passenden Stelle im Song aktiviert werden, wo z.B. nur die Melodie oder ein Vocal zu hören ist und man einen perfekten Übergang zu einem anderen Song starten kann.

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Eine vernünftige Analyse und Katalogisierung empfehlen wir jedem, die Hot Cues und Loops sind optional und von Song zu Song unterschiedlich. Es geht nicht darum, jeden Song mit acht Hot Cues und zwei Loops zu speichern. Es geht einfach darum, zu schauen, wie man jeden Song verwenden kann und will.

Harmonic Mixing – ob für DJ-Anfänger oder Fortgeschrittenen

Nun möchten wir euch noch auf einen kleinen Exkurs mitnehmen. Wie wir bereits erklärt haben, passt ein DJ das Tempo und den Rhythmus eines neuen Liedes an das laufende Lied an. Wer mit Schallplatten auflegt, hat sicher schon das eine oder andere Problem damit gehabt. Wenn man das Tempo eines Liedes zu stark verändert, hört man das nicht nur an der Geschwindigkeit, sondern auch an der Tonhöhe. Sie wird höher, wenn du schneller spielst, und tiefer, wenn du langsamer spielst. Das kann cool klingen, muss es aber nicht. Meistens will man bekannte Lieder so spielen, wie man sie kennt.

Hot Cues und Saved Loops gibt es natürlich auch in Traktor, wo 8m steht ist die Keylock-Funktion aktiv

Ein Hoch auf das digitale Zeitalter, denn fast alle DJ-Mediaplayer und DJ-Software verfügen über eine Funktion, die genau diesen Effekt verhindert. Je nach Hersteller heißt diese Funktion „Keylock“ oder „Master Tempo“. Nur bei wirklich extremen Tempoänderungen sind je nach Algorithmus des Herstellers Artefakte zu hören. Bleibt man aber im Bereich von +/- 6 bis 10 Prozent, hat man in der Regel keine Probleme.

Warum erzählen wir das alles? Das erwähnte Beatmatching ist eine Kunst, die unserer Meinung nach jeder DJ beherrschen sollte. Auch wenn man sich später entscheidet, den Sync-Button durch verschiedene Setups doch in seine Performance einzubauen. Anknüpfend an das Thema Beatmatching kann man mit dem sogenannten „Harmonic Mixing“ noch einen Schritt weiter gehen. Gerade hierfür ist es extrem wichtig, dass die eigene Musikbibliothek analysiert wurde, um die Tonartbezeichnung des Songs abrufen zu können.

Zum Thema Harmonic Mixing haben wir in der Vergangenheit bereits einen Artikel veröffentlicht, den wir hier verlinken. Dennoch möchten wir das Prinzip kurz erläutern: Jeder Song hat seine eigene Tonart und manche Tonarten passen besser zusammen als andere. Einen guten Überblick bietet der so genannte Quintenzirkel. Hier lassen sich benachbarte Tonarten schnell erkennen und auch der Übergang von Moll nach Dur ist hier gut visualisiert. Mit ein paar Grundregeln zur Navigation im Quintenzirkel kann ein DJ also noch einen Schritt weiter gehen und noch harmonischere Übergänge schaffen.

Der Quitenzirkel fürs Harmonic Mixing

Das ist eine tolle Technik, mit der man eigentlich nichts falsch machen kann. Natürlich darf man es nicht übertreiben. Gerade in der elektronischen Musik ist es üblich, dass die ersten 16 oder 32 Takte hauptsächlich von den Drums dominiert werden und sehr wenig harmonische Elemente zu finden sind. Dadurch hat man als DJ nicht nur genügend Zeit, den nächsten Song langsam zu mixen, nein, melodische Parts überlappen sich auch nicht direkt, so dass es eher eine untergeordnete Rolle spielt, ob alles von der Tonalität her passt. Aber gerade in Verbindung mit dem Einsatz von Hot Cues, mit denen man zu einem späteren Teil des Songs springen kann, macht es Sinn, auch auf diese Facette beim Auflegen zu achten. Grundsätzlich gilt aber unserer Meinung nach: Wenn man ein Gefühl dafür hat, welcher Song unbedingt als nächstes gespielt werden muss, dann sollte man das auch tun. Es ist wichtig, dass man dieses Gefühl mit der Zeit aufbaut, auch wenn es mal nicht perfekt passt. Als DJ-Anfänger ist es zunächst wichtig, Erfahrungen zu sammeln, aber viel Übung und eine sichere Technik können einem Sicherheit geben.

Intuition darf vom DJ-Anfänger nicht unterschätzt werden

Macht euch aber keine Sorgen, wenn ein Track mal nicht so ankommt, wie ihr es euch erhofft habt. Das gehört zum DJ-Alltag, vor allem als Anfänger. Man sammelt Erfahrungen und sollte sich ausprobieren. Aber wir wissen, wie sehr einem das Herz in die Hose rutscht, wenn man mit einem Song den Dancefloor gerockt hat. Umso schöner ist es, wenn man die Leute danach mit dem richtigen Song wieder einfangen kann.

Wenn also die Musikbibliothek erstellt, analysiert und mit Hot Cues und Loops versehen ist, kann es zum ersten Gig gehen.

Für alles, was man außer Kopfhörer und USB-Stick auf der Bühne braucht, haben wir bereits einen Artikel verfasst, der als Hilfestellung dienen kann: Das Notfallkit DJ-Einsteiger oder Profi. Wir haben diesen Artikel hier verlinkt.

In unserem nächsten Artikel werden wir uns noch mehr damit beschäftigen, wie und wann man auflegen sollte. Bis dann!

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Author: Rev. Leonie Wyman

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